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Archive for the ‘Vision D’ Category

Als wir hörten, dass die Initiative Neue Soziale Marktwirtschaft (INSM) ihre neoliberale Propaganda nun auch als Buch mit dem Titel Deutschland zum Selbermachen veröffentlicht, dachten wir zunächst an ein Handbuch für neoliberale Wichser.

😆

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Die BILD am Sonntag (BamS), ebenso wie die BILD bekannt für schleimig kapitalismus-, amerika- und israelfreundliche Propaganda, welche den Redakteuren sogar per Arbeitsvertrag abgerungen wird, stellte die Frage „Wann ist ein Land sozial gerecht?“ an verschiedene Personen aus Politik und Wirtschaft. Unter den Befragten war neben Arbeitgeberpräsident Dieter Hundt (BDI) auch Hans Tietmeyer von der Initiative Neue Soziale Marktwirtschaft (INSM). Tietmeyer hält demnach folgendes für sozial gerecht:

In einem Land geht es gerecht zu, wenn alle teilhaben können an den Chancen, die es bietet.

Und Deutschland ist ja bekanntlich Weltmeister beim Thema Chancengleichheit, wo z.B. schon in der Grundschule anhand der Herkunft der Eltern entschieden wird, ob ein Kind das Gymnasium oder die Hauptschule besucht.

Die soziale Marktwirtschaft Ludwig Erhards hat uns zu einem der wohlhabendsten Länder der Welt gemacht.

Dumm nur, dass dieser Wohlstand so ungleichmäßig verteilt ist wie in kaum einem anderen europäischen Land. Denn andere Länder haben beispielsweise einen gesetzlichen Mindestlohn, gegen den die INSM im Auftrag der Arbeitgeberverbände hetzt als sei er eine Ausgeburt der Hölle. Und die intellektuelle Masturbation auf Ludwig Erhard, der im Nachkriegsdeutschland mit großer Nachfrage nach Arbeit, Produkten und Dienstleistungen natürlich problemlos ein Wirtschaftswunder „schaffen“ konnte, sollte man bei der INSM auch mal langsam einstellen.

Insbesondere Fehlentwicklungen in der Arbeitsmarkt- und Sozialpolitik führten dann dazu, dass die Arbeitslosigkeit stark stieg.

Falsch. Die Öffnung der Weltmärkte führte zum Anstieg der Arbeitslosigkeit, da die Arbeitnehmer in Deutschland plötzlich mit unzähligen rechtlosen Sklaven in Osteuropa und Asien konkurrieren mußten, wenn man dem Geschwätz der Arbeitgeber Glauben schenken will. Die feuerten hier ihre Belegschaften, verlagerten Geschäftsbereiche nach Osteuropa und China, fielen oftmals brachial auf die Nase, heulten anschließend hier herum und bürdeten die Kosten ihrer ausschließlich von Gier getriebenen Experimente den deutschen Steuerzahlern auf. Mit Arbeitsmarkt- und Sozialpolitik hatte die gestiegene Arbeitslosigkeit jedenfalls ziemlich exakt nichts zu tun.

Wenn wir in diesen Tagen erstmals 40 Millionen Erwerbstätige registrieren können, dann verdanken wir das nicht zuletzt den Reformen in Politik und Unternehmen.

Absoluter Quatsch, den die INSM den Deutschen auch schon zum Tag der deutschen Einheit ins Gesicht gelogen hat. In erster Linie hat die gestiegene Nachfrage am Weltmarkt den Aufschwung geschaffen, nicht die von Gerhard Schröder und Angela Merkel betriebene Politik des sozialen Kahlschlags und der Umverteilung von unten nach oben. Im Gegenteil, genau diese Politik führt zu weiteren Einbrüchen bei der Binnenkonjunktur, da den Massen inzwischen einfach das Geld für Konsum fehlt.

Wer das wieder zurückdrehen will, schafft erneut mehr Arbeitslosigkeit und nimmt den Menschen Teilhabechancen.

Kurz: Wer das wieder zurückdrehen will, der gibt den Menschen ein kleines Stück mehr Sicherheit und nimmt ihnen dafür ein Lotterielos, das ohnehin in den meisten Fällen eine Niete ist, z.B. ein 1 Euro-Job, ein Minijob oder anderweitige Arbeit zu Hungerlöhnen, an der nur Leute wie Hans Tietmeyer und seine nimmersatten Kumpanen aus dem Arbeitgeberlager sich eine goldene Nase verdienen. Wer ist da wohl der Unmensch?

In der Globalisierung dürfen wir nicht lockerlassen: Gut – und gerecht – bleibt nur, wer ständig besser wird.

Da ist die deutsche Wirtschaft ja bekanntlich spitze. Unvergessen beispielsweise, wie die Japaner den technischen Fortschritt zum Spritsparen und für die Serienreife von Hybrid-Antrieben einsetzten, während die deutschen Autobauer sich bis heute vorrangig auf spritschluckende PS-Monster für von Inzest geschädigte Bonzen mit kurzen Schniedeln konzentrieren. So gut – und besser – ist die deutsche Wirtschaft: ein behäbiger und gieriger Dinosaurier, der im Zweifelsfall nur dadurch überlebt, dass er den Arbeitnehmern den ihnen zustehenden Teil an Wertschöpfung und Wohlstand vorenthält oder cholerisch nach Zwangsarbeitern brüllt.

Der seine Leser offenbar für strunzdumm haltende BamS-Chefredakteur Claus Strunz erklärte das Geschwafel von Hundt und Tietmeyer gleich zur allgemeingültigen Wahrheit:

Eine Wahrheit geht in der von SPD-Chef Kurt Beck verursachten hitzigen Debatte derzeit komplett unter. In Deutschland geht es sozial gerecht zu!

Genau, Herr Strunz, denn soziale Gerechtigkeit schafft man ja bekanntlich nicht durch einen integrierenden Sozialstaat, der Ausgrenzung verhindert, angemessene Steuern und Sozialabgaben für Kapitaleinkünfte und Beschränkungen für das alleine von maßloser Gier getriebene Börsen-Casino, sondern als Chefredakteur des widerwärtigsten Mediums für kollektive Volksverdummung mit warmen Worten!

Aber es geht noch besser, schließlich ist Claus Strunz ja Chefredakteur der BamS:

Gerecht ist nicht der, der mit viel Steuergeld die Armut gleich verteilt.

Ach ja, stimmt ja, der Staat soll das Steuergeld ja lieber über den Umweg von Schmarotzer- Konzepten wie Workfare / Kombilohn an die Arbeitgeber und Reichen verteilen, stimmt’s?

Gerecht ist, wer Jobs und damit Wohlstand schafft.

Ach, Herr Strunz, seien Sie doch so frei und bekennen Sie sich als neoliberaler Wirtschaftsfaschist! Sagen Sie doch einfach, was Hitlers Steigbügelhalter Alfred Hugenberg und zuletzt die auch Tietmeyers INSM sagte:

Sozial ist, was Arbeit schafft oder Sozial ist, wer Arbeit schafft.

Zu entlarvend? Zu eindeutig der Hinweis auf das gekaufte Maul?
Pech für Sie!

Denn wirklich gerecht ist nur, was hilft.

Wirklich gerecht ist aber auch nur, was tatsächlich denjenigen hilft, welche die Hilfe benötigen. Leute wie Hans Tietmeyer und seine INSM-Kumpanen von den Arbeitgeberverbänden gehören da sicher nicht zu, bekommen aber trotzdem immer mehr.

Schon komisch, Strunz! Aber bei BILD-Redakteuren hilft ja bekanntlich eh schon lange nichts mehr, vor allem keine Fakten 🙄

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Fühlen Sie sich nicht auch an die elend langweiligen Zeitungen des stalinistischen Ostblocks erinnert? Seiten voller Selbstbeweihräucherungen, Durchhalteparolen und Appelle – klassische Agitprop (Agitation und Propaganda). Wer liest so etwas?

NachDenkseiten über Initiative-Express 02/2007 (INSM)

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Der Arbeitsvertrag sollte nach Möglichkeit von vertragsfremden Risiken, zum Beispiel vom Mutterschutz, entlastet werden.

Vision-D der INSM, Stichwort Arbeitsmarktliberalisierung

Kurz:
Die INSM würde den Mutterschutz am liebsten komplett abschaffen. Ein Beleg mehr dafür, dass das „neue Soziale“ der INSM eigentlich nur eines ist: unsozial, vielleicht gar durch und durch asozial.

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